Zocker wohnen günstiger
Natürlich will das Casino, das der Gast sein Geld im Haus verspielt und zwar möglichst viel davon! Dafür werden diverse Vergünstigungen geboten, im Fachjargon Comps (für complimentary = kostenlose Zugabe) genannt. Angefangen bei Freispielen über Gutscheine für Essen oder Shows bis hin zu kostenlosen Übernachtungen; das Casino belohnt seine treuen Spieler.
Wer richtig viel Geld auf den Tisch legt. wird als High Roller im wahrsten Sinne des Wortes auf Händen getragen und verwöhnt. Von der kostenlosen Suite über Limotransfer vom Flughafen bis hin zur Abholung mit dem Privatjet – der High Roller muss sich um nichts kümmern und kann sich voll auf sein Spiel konzentrieren. Dafür muss man dann allerdings auch richtig hart “arbeiten” und bereit sein, einen mindestens sechs bis siebenstelligen Betrag zu investieren.
Davon profitieren auch “Normalspieler” und können so ihre Urlaubskasse schonen und im besten Fall – also wenn man auf der Gewinnerseite steht – sogar ihren Aufenthalt komplett refinanzieren. Aber auch als “Looser” kann man so zumindest einen Teil der Verluste wieder zurück holen.
Früher hat es schon gereicht, eine größere Summe Bargeld an der Rezeption einlagern zu lassen oder immer möglichst in der Nähe der allgegenwärtigen Casinohost zu spielen, um als potentieller Zocker Vergünstigungen zu erhalten. Heute ist es die Mitgliedschaft im Players Club, die, ähnlich wie ein übliches Loyalty Programm, das Spielverhalten misst. Den Casinohost gibt es zwar immer noch, aber er sitzt jetzt meist in seinem Büro im VIP Bereich und wird erst später wichtig für Sie.

Leider nur chilenische Pesos
Der Players Club
Es empfiehlt sich also, als erstes einmal Mitglied im jeweiligen Club des Casinos zu werden, in dem man auch wohnt. In der Regel bekommt man schon für die Anmeldung (Hinweis: ein Ausweisdokument wird immer benötigt) ein kleines Geschenk wie einen kostenlosen Dreh am Glücksrad. Es lohnt sich also immer, Mitglied zu werden. Man sollte sich allerdings beim Spielen auf ein oder zwei Mitgliedschaften konzentrieren, um die Ausbeute zu optimieren und nicht nur überall ein paar Punkte zu sammeln.Die Casinos gehen übrigens sehr sorgfältig mit Ihren Daten um. Man wird später eigentlich nie unnötig belästigt.
In Las Vegas dominieren zwei Casinoketten den Markt: MGM-Mirage und Caesars Entertainment, mit ihren Programmen MLife und Total Rewards. Hier hat man den Vorteil, das man seine Karte nicht nur im eigenen Hotel, sondern auch in den Partnercasinos einsetzen kann.
Dann geht es auch schon los! Am Automaten schiebt man die Karte in den entsprechenden Schlitz und sammelt sofort Punkte für jeden Dollar, den man einsetzt. Es zählt nicht nur, wie viel man rein steckt sondern der gesamte Umsatz inklusive der Gewinne, die man ggf. wieder einsetzt.
An den Tischen gibt man dem Croupier die Karte und dieser vergibt dann beim Verlassen des Tisches die entsprechenden Punkte gemessen am Einsatz und der Spieldauer.
Punkte sammeln und Spielerstatus
Der Spieler sammelt zwei Arten von Punkten: Comp-Points die man direkt als Gegenwert z.B. für Hotelleistungen (Restaurant, Zimmer etc) einsetzen kann und die wichtigeren Tierpoints. Jeder Players Club hat verschiedene Mitgliederstufen, wie bei Loyalty Programmen üblich. Je höher der Status, desto besser die Vergünstigungen. Der Punktestand ist beim Einloggen am Automaten sichtbar oder Sie fragen das Personal am Playerclub Counter. Die Punkte verfallen übrigens auch genauso wie der Status wenn man ihn – in der Regel nach zwei Jahren- nicht erneuert. Das Konzept zielt natürlich auf die “Frequent Players” aus dem jeweiligen Land ab, die anders als klassische Touristen, mehrmals im Jahr das Casino besuchen.
Aber es lohnt sich auf alle Fälle. Denn analysiert werden nicht nur die Punkte, sondern das gesamte Spielerverhalten inklusive Spieldauer, Höhe der Einsätze und der Gewinn-Verlustquote. Hier kommt dann der Casinohost wieder in Spiel. Hat man brav seine “Arbeit” getan und pro Tag mehrere Stunden an den Slots oder den Tischen verbracht sowie die entsprechenden Umsätze erzielt, ist das im Profil sichtbar.
Der Casinohost
Bevor man auscheckt, lohnt sich also ein Besuch beim Casinohost verbunden mit der Frage, was er Ihnen für Ihre Spielleistungen als Ausgleich bieten kann. Hier können Ihnen übrigens die Herrschaften an den Playerclub Countern nicht weiterhelfen. Sie müssen nach dem Casinohost fragen.
Ist man das erste Mal in dem Casino, lohnt sich das Anklopfen erst, wenn man während der Zeit mindestens das erste, höhere Mitgliederlevel erreicht hat. Als grobe Hausnummer können Sie das nach einer Woche Zocken mit jeweils vier bis fünf Stunden pro Tag und einem Durchschnittseinsatz von 2 Dollar pro Dreh am Automaten erreichen. Klingt viel, aber glauben Sie mir, wenn man einmal richtig in Spiellaune ist und ab und zu mal gewinnt, geht das ganz einfach.
Je nach aktuellem Zimmerpreis und Konsum im Hotel zieht der Host dann den Betrag von Ihrer Gesamtrechnung ab und im besten Fall war der gesamte Aufenthalt kostenlos. Konnte man früher noch mit den Host verhandeln, wenn man zum Beispiel viel verloren hat, entscheidet heute der Computer. Die simple Formel ist eigentlich Umsatz x Spielzeit = Comps, aber sollten Sie im Plus aussteigen, wird das Casino Sie natürlich mit einem guten Angebot zum Wiederkommen locken, damit das Geld das nächste Mal wieder im Haus bleibt.
Der Wiederkehrer – ein gern gesehener Gast
Denn die Sache wird für zukünftige Besuche natürlich einfacher. Sie kontaktieren Ihren Host im Vorfeld, fragen nach einem Angebot und wissen bereits vorab, was Sie mindestens umsonst bekommen, wenn Sie Ihrem Spielermuster treu bleiben. Auch auf den Webseiten des Clubs kann man übrigens sein Punktekonto verwalten und bekommt schon einmal interessante Angebote.
Zum Service der Players Clubs gehört übrigens auch eine jährlich Gewinn / Verlustaufstellung für die Steuer. Das ist dann wichtig, wenn man wirklich einmal einen nennenswerten Jackpot abräumt. In den USA muss der Gewinn ab einer gewissen Höhe versteuert werden. Verluste aus den Vorjahren können dabei abgezogen werden. Und keine Sorge – auch in diesem Fall wird der Casinohost Sie tatkräftig unterstützen und beraten.