Las Vegas

Sin City – früher ein Sündenbabel mit schnellem Geld, starken Drinks, leichten Mädels und finsteren Mafiosi, hat sich die Stadt in den letzten Jahren stark geändert. Die weltgrößte Glücksspiel-Hauptstadt ist inzwischen Macau und spätestens seit dem rasanten Anstieg von Indianercasinos hat Las Vegas auch nicht mehr das “Quasi-Monopol” (neben Atlantic City) für Glücksspiel. Jetzt sind nicht mehr nur die Zocker, sondern partywütige Hipster, Bachelorfeiergruppen und auch vergnügungssuchende Familien gefragte Gäste. Außerdem profitiert die Stadt immer stärker vom wachsenden Konferenz- und Messegeschäft mit zigtausend Teilnehmern jedes Jahr.

Im Wandel der Zeit

Las Vegas war schon immer sehr dynamisch und veränderte sich schnell. In den Neunziger Jahren bis zur Jahrtausendwende stellte jedes Jahr ein neues Casino mit noch mehr Zimmer und neuen Attraktionen einen Weltrekord auf. Immer neue Erlebniswelten ließen den Strip zum Miniglobus werden, wo man in wenigen Schritten vom alten Ägypten über New York, Monte Carlo und dem Comer See nach Paris und Venedig wandern konnte. Nach 2001 wurde es ruhiger. Der nächste Bauboom mit der Entstehung des modern glitzernden CityCenters wurde durch die Bankenkrise 2008 wieder gestoppt. Seitdem geht es etwas ruhiger zu. Alte Casinos wie das Sahara oder das Imperial Palace wurden modernisiert statt abgerissen, aber natürlich gibt es immer wieder neue Attraktionen wie den High Roller. Auch die früher recht verkommene “Altstadt” rund um das Golden Nugget am Ende des Strips wurde durch die Umgestaltung der Fremont Street wiederbelebt.

Nicht nur mehr Zocken

Das alte Flair der Spielermetropole bröckelt also etwas, auch wenn immer noch zusätzlicher Sauerstoff in die fensterlosen Casinos ohne Uhren und mit freien Drinks geblasen wird, damit der ambitionierte Spieler Zeit und Raum vergisst und frisch bleibt. Wo aber früher Casinoshosts die Spielfläche genau beobachteten, um vermeintliche High Roller mit Essensgutscheinen, freien Showtickets und kostenlosen Zimmern bei Laune zu halten, werden heute hohe Ressortgebühren, kostenpflichtige Parkplätze und teure Sonnenliegen (Cabanas) am Hotelpool verkauft. Man merkt eben, das das Geld nicht mehr nur am Spieltisch verdient wird – wobei man immer noch fantastisch einen “billigen” Urlaub haben kann, wenn man die Tricks kennt.